Kompaktrad & Lastenrad in einem: Der E-Packr von Metz

Der E-Packr ist das erste Lastenrad von Metz Mobility. Der Hersteller von E-Antrieben im Interview über die Entstehung und seine weiteren Cargo-Pläne.

Die neue Metz Mobility GmbH konzentriert sich auf den Vertrieb elektrischer Mikromobilität. Mit dem E-Packr und dem eigenen Mittelmotor Metz G8 setzt das fränkische Unternehmen dabei ganz gezielt aufs Lastenrad. Wir sprachen mit Sales Leiter Tobias Lorenz.

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cargobike.jetzt: Tobias, ist der E-Packr überhaupt ein Lastenrad?

Tobias Lorenz: Der E-Packr ist Kompaktrad und Lastenrad zugleich. Mit 163,5 cm ist das Rad so kurz wie ein klassisches Kompaktrad. Aber es ist nach der DIN 79010 für Lastenräder geprüft und erlaubt 50 kg Zuladung. 20 kg vorne und 30 kg hinten. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 180 kg. Das sind nur 20 kg weniger als bei so manch deutlich größerem Longjohn-Lastenrad.

In Fürth, Erlangen, Regensburg, München und anderen Kommunen gibt es für den E-Packr eine Lastenrad-Kaufprämie. In einigen anderen Städten aber auch nicht. Vor allem weil der E-Packr keinen verlängerten Radstand hat. Aber braucht es wirklich einen verlängerten Radstand, um ein Lastenrad zu sein?

Wie kam es zur Idee einer Kombination aus Kompaktrad und Lastenrad?

Eigentlich sind wir ja ein Antriebshersteller. Wir suchten damals einen überzeugenden Anwendungsfall für unseren neuen Mittelmotor Metz G8. Und der schnell wachsende aber von kleinen Herstellern geprägte Lastenrad-Markt ist da natürlich für uns sehr interessant. 2019 haben wir uns in Friedrichshafen auf der EUROBIKE ganz gezielt in der Cargo Area umgeschaut. Danach stand für uns fest: Die Kombination von Kompaktrad und Lastenrad ist eine interessante Marktlücke, in der wir einen sinnvollen Beitrag leisten können.

Außer Kompaktheit und hoher Zuladung: Was macht den E-Packr sonst noch aus?

Drei Dinge: Wir haben uns sehr intensiv mit dem Trägersystem beschäftigt. Die Lastenträger vorne und hinten sind schnell abnehmbar und wechselbar. Zusammen mit dem Klickfix-System erlaubt das eine große Flexibilität und Auswahl an Transport-Zubehör: von diversen Taschen über Körbe für Einkäufe, Gepäck oder Hund bis zum klassischen hinten montierbarem Kindersitz.

Zweiter Punkt: Wir setzen auf Eigenentwicklung und lokale Produktion. Der Rahmen, die Lastenträger, der E-Antrieb inklusive Cockpit und die Montage sind alle Made in Germany innerhalb unserer Firmengruppe. Das macht uns unabhängiger von globalen Lieferketten.

Und drittens natürlich unser Mittelmotor. Der Metz G8 PowerTec biete mit einem Drehmoment von 85 Newtonmetern ordentlich Power. Flüstermodus und Zero-Cadence-Support sorgen für angenehmen Fahrkomfort.

Testberichte

Mybike: „Das Metz-G8-System ist eine gelungene Bereicherung des Mittelmotor-Angebots.“
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Velomotion: „Der Fahrrad-Erstling von Metz Mobility gefällt mit eigenständigem Ansatz, einem überzeugenden Antrieb und nicht zuletzt mit seinem günstigen Preis.“
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Du hast erwähnt, dass die Cargobike-Branche auch wegen ihrer vielen kleineren Hersteller für Euch interessant ist. Wieso?

Den Massenmarkt für Mittelmotoren dominieren wenige große Player. Da ist es schwieriger reinzukommen. Aber gerade kleinere Hersteller sind flexibler und an hochwertigen Alternativen interessiert. Hier stoßen wir mit unserem Mittelmotor auf reges Interesse. Zudem sind wir als mittelständisches Unternehmen auch bereit, unsere Kunden auch bei Kleinserien zu beliefern. Und für größere Lastenräder und Heavy-Duty-Anwendungen stellen wir aktuell eine eigene Cargo-Variante des Antriebs, den Metz G8 CargoTec vor. Er hat mit 125 Newtonmetern Drehmoment nochmal deutlich mehr Power.

Wollt Ihr denn selber auch größere Lastenräder anbieten?

Zunächst konzentrieren wir uns voll auf den E-Packr und den Ausbau unseres Händlernetz. Außerdem haben wir mit dem Cardio-Bike E-PULSR gerade ein weiteres Fahrradmodell auf den Markt gebracht.

Aber auch im kompakten Cargo-Bereich wollen wir unserer Modellpalette ausweiten. Und als Antriebshersteller wollen wir in Zukunft auch beim wachsenden Marktsegment der gewerblichen Schwerlasträder gut aufgestellt sein.

Mehr Frauen als Männer fahren E-Packr

Nochmal zurück zum E-Packr: Wofür und von wem wird das Rad am meisten genutzt?

Unsere Hauptzielgruppe sind Fans von Kompakträdern, die einfach mehr transportieren wollen. Viele nutzen unseren E-Packr auch als Zweitrad für Einkäufe und Besorgungen und demnach als Autoersatz. Unter den Käufer:innen und Nutzer:innen gibt es bisher mehr Frauen als Männer. Das Verhältnis liegt bei etwa zwei Drittel zu einem Drittel.

Was uns überrascht hat ist die große Nachfrage nach Lösungen für den Hundetransport. Hier möchten wir zukünftig neues Equipment auch für größere Hunde anbieten.



Tobias Lorenz ist Sales Leiter bei Metz Mobility in Fürth.
tobias.lorenz@metz-mobility.de
www.metz-mobility.de

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